Blog | Lernen will gelernt sein
Unser Wochenplaner im Lerntagebuch hilft Ihnen, Ihre Lernziele, Lernschritte und Erfolge sowie noch nötige Hilfe festzuhalten. (Fotocredit: Robert Farthofer)
Mit dem Thema Lernen verbinden viele unangenehme Erfahrungen aus der Schulzeit: Stress, Angst und Auswendigstrebern. Mit diesen Tipps macht Lernen wieder Spaß.
Die Schulzeit ist lange her. Manch eine denkt mit Grauen daran zurück: Strenge Lehrer*innen, fader Frontalunterricht, Angst vor schlechten Noten. ABZ*AUSTRIA gibt in Trainings und Beratung den Frauen wieder den Spaß am Lernen und an persönlicher Weiterentwicklung zurück. Auch beim Lernen alleine kann jede etwas tun, um sich eine Umgebung zu schaffen, in der sie mit Fokus, Spaß und kleinen Erfolgserlebnissen motiviert lernt. "Wir versuchen, den Frauen zu vermitteln: So vieles im Alltag ist Lernen, ein neues Rezept oder eine neue App am Mobiltelefon ausprobieren", sagt ABZ*AUSTRIA Projektleiterin Eva Holder. Sie gibt ihren Klientinnen in der Bildungsberatung Tipps - und nun auch im Blog:
1. Entdecken Sie Ihren Lerntyp
Lernen kann Spaß machen und einfach sein, wenn wir wissen, welche Methoden der Wissensaneignung uns liegen und welche nicht. Als auditiver Lerntyp lernen Sie am besten, wenn Sie sich den Lernstoff laut vorsagen und per Smartphone aufnehmen und anhören, Vorträge im Internet anhören oder Hörbücher nutzen. Sprechen Sie mit anderen Menschen über das Gelernte und achten Sie bei Ihrer Lernumgebung auf Lärmvermeidung. Vielleicht hören Sie auch gern Musik nebenbei. Als eher visueller Lerntyp können Sie Bilder gut abspeichern. Am besten merken Sie sich den Lernstoff über selbstgemachte Skizzen, Grafiken und Mindmaps und indem Sie Texte mit verschiedenen Farben markieren. Wichtig ist ein aufgeräumter Lernplatz, eventuell mit Post-its oder Postern, die den Lernstoff veranschaulichen. Handelnden Lerntypen fällt das Stillsitzen eher schwer, sie wollen das Gelernte am besten selbst ausprobieren. Tun Sie das, wann immer möglich, googlen Sie Videos über Experimente und bewegen Sie sich während der Lernphase im Zimmer oder beim Spaziergang. Lesende Lerntypen fühlen sich am wohlsten, wenn sie viel zum Lernstoff lesen und recherchieren können. Gut ist für Sie auch, den Lernstoff in eigenen Worten zu formulieren. Die meisten Menschen sind Mischtypen, experimentieren Sie mit den verschiedenen Lernstilen und finden Sie heraus, was für Sie gut funktioniert. Im Internet gibt es auch diverse kostenlose Lerntypen-Tests.
2. Machen Sie den Lerncocktail
Das ist Eva Holders Lieblingsmethode, die auch für Migrantinnen mit nicht so guten Deutschkenntnissen sehr gut geeignet ist. Wie bei einem Cocktail ist zu überlegen, was Sie brauchen, um gut lernen zu können: alleine oder in der Gruppe, mit Musik oder in Stille, mit Farben, Zeichnungen, mit welchen Unterlagen oder lieber über Youtube-Videos. Der Lerncocktail wird als Methode z.B. auch bei den sog. Bildungscafes im Zuge des Projekts Bildungsberatung in Wien eingesetzt.
3. Erstellen Sie ein Lerntagebuch
Schreiben Sie auf, welches Lernziel Sie haben, wann Sie es erreichen wollen und wieviele Stunden Sie pro Tag einplanen und auch umsetzen. Vermerken Sie auch, wann und wo Sie dazu am besten lernen. Unser Wochenplaner im Lerntagebuch hilft Ihnen, Ihre Lernziele, Lernschritte und Erfolge sowie noch nötige Hilfe festzuhalten.
4. Schreiben Sie richtig mit
Im Kurs oder beim Vortrag ist die Mitschrift essenziell für den späteren Lernerfolg. Das Mitschreiben erleichtert das Mitdenken und Speichern der Lerninhalte. Schreiben Sie möglichst in eigenen Worten mit, und reduzieren Sie auf das Wichtigste in sinnvollen Stichwortkombinationen. Verwenden Sie Symbole und Abkürzungen. Gehen sie die Mitschrift möglichst bald durch, markieren Sie wichtige Stellen und ergänzen Sie Ihren Text mit Fragen und Anmerkungen.
5. Suchen Sie sich Lernpartner*innen
Oft lernt es sich gemeinsam leichter, Austausch macht Spaß. Fragen Sie Kurskolleginnen, ob Sie eine Lerngruppe oder ein Lerntandem mit Ihnen gründen möchten. Gemeinsames Lernen und gegenseitiges Motivieren hilft Ihnen, auch Lerntiefs zu durchtauchen.