Blog | Chronisch krank und berufstätig: Wo Frauen Unterstützung finden können

06.12.2024
Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch in einem Büro und hat ihren Kopf erschöpft auf den Laptop gelegt.

Chronisch krank und berufstätig: Wo Frauen Unterstützung finden können Foto: Pexels

Frauen, die mit chronischen Erkrankungen leben, meistern tagtäglich eine Vielzahl an Herausforderungen – nicht nur gesundheitlich, sondern auch beruflich. Viele Frauen müssen ihre Gesundheit und ihre Arbeit gleichzeitig bewältigen, was oft zu Konflikten führt. Der Berufsalltag ist oft ein Balanceakt, bei dem Frauen zwischen Leistungsdruck und der notwendigen Selbstfürsorge ihren Weg finden müssen.

Chronische Erkrankungen und Mehrfachbelastung

Chronische Krankheiten sind langanhaltende oder lebenslange Zustände, die häufig mit Schmerzen, Erschöpfung oder anderen Beschwerden einhergehen. Sie können den Arbeitsalltag maßgeblich erschweren. Für Frauen, die oft eine Doppel- oder Dreifachbelastung durch Beruf, Familie und Haushalt tragen, ist das eine besondere Herausforderung. Die Kombination aus diesen Anforderungen und gesundheitlichen Einschränkungen verstärkt den Druck enorm.

Leistungsdruck und Unsicherheit im Beruf

Für Frauen mit chronischen Erkrankungen wird der Berufsalltag schnell zu einem Balanceakt. Viele kämpfen mit der Sorge, ihren Aufgaben nicht gerecht zu werden, und versuchen, ihre Krankheit zu „verstecken“. Fehlzeiten für Arztbesuche oder Phasen, in denen die Symptome besonders stark sind, können bei Vorgesetzten oder Mitarbeiter*innen negativ wahrgenommen werden. Die Angst, als unzuverlässig zu gelten, führt dazu, dass viele Frauen über ihre Grenzen gehen, was ihre Gesundheit weiter belastet.

Ein weiteres Problem sind starre Arbeitszeiten und mangelnde Flexibilität. In vielen Berufen gibt es wenig Spielraum für individuelle Anpassungen, wie etwa kürzere Arbeitstage, Homeoffice oder die Möglichkeit, das Tempo zu variieren. Dabei wären gerade solche Maßnahmen für chronisch kranke Frauen entscheidend, um ihre Energie besser einteilen zu können.

Selbstfürsorge im Berufsalltag

Für Frauen mit chronischen Erkrankungen ist es wichtig, die eigene Gesundheit an erste Stelle zu setzen. Das bedeutet, eigene Grenzen zu erkennen und nicht zu überschreiten. Regelmäßige Pausen, die Einplanung von Ruhephasen und der bewusste Umgang mit der eigenen Energie können helfen, den Alltag besser zu bewältigen.

Ein offenes Gespräch mit der Führungskraft kann ebenfalls eine große Hilfe sein. Viele Frauen scheuen sich verständlicherweise, ihre Erkrankung anzusprechen, aus Angst vor negativen Konsequenzen. Doch in den meisten Fällen führt Transparenz dazu, dass passende Lösungen gefunden werden können, sei es durch flexiblere Arbeitszeiten oder eine angepasste Aufgabenverteilung.

Frauen mit chronischen Erkrankungen stehen vor besonderen Herausforderungen, die es ihnen oft schwer machen, Beruf und Gesundheit in Einklang zu bringen. Doch mit der richtigen Unterstützung – sowohl durch das Arbeitsumfeld als auch durch Selbstfürsorge – ist es möglich, diese Hürden zu bewältigen. Arbeitgeber*innen können durch Flexibilität, Verständnis und Gesundheitsangebote viel dazu beitragen, Frauen den Berufsalltag zu erleichtern.

Die ABZ*Beratung für Frauen wird gefördert durch die Stadt Wien, Frauenservice Wien (MA57).

 

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