Blog | 4 gute Gründe für ein Technik-Studium

14.07.2017
Wall-E aus dem Disney-Film Wall-E - Der Letzte Räumt die Erde auf, hält einen Kabel

In technischen Berufen, besonders im zukunftsträchtigen High-Tech-Bereich, in der Robotik und in der Software-Entwicklung, sind Mitarbeiter*innen gefragt

Bei technischen Studienrichtungen sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Das muss nicht sein, denn: Es gibt gute Gründe, sich dafür zu entscheiden.

Frauen haben die Männer bei der Bildung überholt. Mehr als fünf Millionen Menschen studieren in der EU, davon sind laut Eurostat 58 Prozent Frauen (Berichtsjahr 2015). Allerdings: Was die Wahl des Studiums betrifft, zählen immer noch Geschlechterstereotype. Während der Frauenanteil bei Studienrichtungen im Bereich Bildung 80 Prozent und im Bereich "Gesundheit und Soziales" 74 Prozent beträgt, sind sie bei Informations- und Kommunikationstechnologie nur mit 19 Prozent vertreten, bei technischen Studienrichtungen nur zu 27 Prozent.

Die Gründe für die eher stereotype Studienwahl sind vielfältig: Oft sind Frauen von klein auf technikfern sozialisiert worden, viele sehen daher ihre Fähigkeiten im technischen Bereich gar nicht. Auch die Art des Schulunterrichts in den Naturwissenschaften ist für Mädchen mitunter abschreckend.

Dabei gibt es gute Gründe für junge Frauen, sich für eine technische Ausbildung zu entscheiden.

1. Mehr Geld in der Tasche

Das ist wohl der augenscheinlichste Grund, auch wenn Geld allein natürlich nicht alles ist. In einer sogenannten Männerdomäne – wie etwa technischer Verkauf, IT oder Ingenieurswesen – können Frauen oft ein Drittel mehr, mit Führungsverantwortung auch das Doppelte brutto verdienen als in traditionellen Frauenberufen. Technische Angestellte verdienen in Österreich jährlich im Schnitt 43.565 Euro brutto, SozialarbeiterInnen hingegen nur 26.671 Euro (laut Lohnanalyse.at).

2. Das (versteckte Talent) leben

Viele Frauen stoßen erst in späteren Jahren auf ihre Begabungen. Die Lust an Zahlen, an logischem Verständnis oder an handwerklichem Geschick wurde in der Kindheit oft nicht so gefördert wie bei Buben. Viele Frauen sind daher unsicher und zweifeln an ihren Fähigkeiten. Erst durch Ausprobieren und Beratung entdecken sie ihre versteckten Potenziale und finden die Motivation, sich beruflich neu auszurichten.

3. Mehr berufliche Perspektiven

In technischen Berufen, besonders im zukunftsträchtigen High-Tech-Bereich, in der Robotik und in der Software-Entwicklung, sind Mitarbeiter*innen gefragt. Viele Firmen erkennen, wie wichtig gemischte Teams sind und wollen ihren Frauenanteil erhöhen. Qualifizierte Frauen in diesen Bereichen sind daher besonders gefragt. Oft schon direkt nach der HTL-Ausbildung oder einem FH-Studium können die Absolvent*innen aus guten Jobangeboten wählen. In der IT werden häufig gut bezahlte Junior Jobs angeboten, auch Internships sind meist recht gut bezahlt. Im Vergleich müssen Absolvent*innen im Sozialbereich sich häufig mit unbezahlten Praktika und schlecht bezahlten Einstiegsjobs begnügen.

4. Es gibt Förderungen

Häufig entscheiden sich Frauen in jungen Jahren für einen traditionellen Beruf. Erst später erkennen sie durch Beratung, dass ein technischer oder handwerklicher Beruf viel besser zu ihnen passt. Geförderte Programme zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt wie "Frauen in die Technik" (FiT), welches u.a. von ABZ*AUSTRIA im Auftrag des Arbeitsmarktservice Wien und Niederösterreich durchgeführt wird, unterstützen sie dabei, den richtigen Beruf zu finden und sie bei einer weiterführenden Ausbildung oder ein Studium zu begleiten.

Eine Teilnehmerin hat das folgendermaßen formuliert:

"Ich war in meiner vorigen Berufslaufbahn schon länger nicht mehr wirklich zufrieden. Ich hatte sowohl inhaltlich als auch bezüglich der Verdienstmöglichkeiten wenige Perspektiven und fühlte mich stark unterfordert. Der Gedanke, noch eine weitere Ausbildung im medientechnischen Bereich, etwa in Web Design & Development zu machen, begleitete mich schon länger. Allerdings gibt es in diesem Bereich keine qualitative Ausbildung, die berufsbegleitend und somit leistbar gewesen wäre. So bin ich schließlich auf das FIT-Programm gestoßen, wo ich bestmöglich unterstützt wurde, um die gewünschte Vollzeit-Ausbildung und die berufliche Umorientierung zu absolvieren."