Blog | Kheda Edelbieva: „Ich mache von Herzen gerne, was ich mache“

03.06.2024
Lehrerin mit Kopftuch schreibt auf eine Tafel

Sorgen bereitet Kheda Edelbieva, ob sie mit ihrem Kopftuch eine Chance auf dem Arbeitsmarkt bekommen wird (Symbolbild). Foto: Miriam Mehlman

Wie es ist, die deutsche Sprache zu lernen, das kennt Kheda Edelbieva aus eigener Erfahrung. Mit Hilfe des ABZ*Startraum Wien für Frauen hat sie die Ausbildung als DaF/DaZ-Trainerin erfolgreich abgeschlossen und kann nun Deutsch als Fremd- und Zweitsprache unterrichten. 

An ihren Start bei ABZ*AUSTRIA denkt Kheda Edelbieva gerne zurück: „Ich glaube, es war ein Geschenk für mich, dass ich meine Betreuung gefunden habe. Diese Frauen helfen von Herzen anderen Frauen – dadurch wird alles besser. Ich glaube wir sollten uns gegenseitig helfen und Fragen stellen.“ Fragen gestellt und Antworten bekommen hat auch Kheda Edelbieva. War es doch ihre Betreuerin, die den Funken für eine Lehrtätigkeit in ihr ausgelöst hat, als sie ihr in einer Beratung direkt sagte: „Ich sehe dich als Lehrerin.“ Dass jemand an sie glaubt und sie unterstützt, hat sie motiviert. 

„Kommunikation mit Menschen gefällt mir sehr“

Und ihre Betreuerin hatte Recht, berichtet Kheda Edelbieva über ihre Ausbildung. Bei ihren Erzählungen merkt man sofort, dass aus dem Funken ein Feuer geworden ist. Die ersten Zweifel, ob sie es schaffen kann, waren schnell verflogen. „Besonders großen Spaß macht mir, dass ich mit Menschen aus anderen Kulturen sprechen und mein Wissen weitergeben kann. Ich mag Kommunikation mit Menschen, ich kommuniziere gerne“, berichtet sie über ihre Tätigkeit. Die erste eigene Unterrichtseinheit hat sie gemeinsam mit Kolleg*innen erfolgreich absolviert. Eine Erfahrung, die sie bestärkt hat. Gleich nach der Aufregung kommt das Adrenalin, berichtet sie lachend und freut sich, dass alle Teilnehmer*innen mitgemacht haben. „Wir haben das perfekt präsentiert. Es war eine Männergruppe und wir haben den Unterrichtsstoff wiederholt. Ich habe zuhause etwas vorbereitet und wir haben auch mit Flipcharts und Karteikarten gearbeitet“, freut sie sich über den Erfolg und führt weiter aus „Mit meinen Kursteilnehmer*innen war ich nicht alleine und wir haben uns unterstützt, es hat mir gut gefallen - ich will das auch in der Zukunft machen.“ Nach ihrem Kurs kann sie als Coach oder Trainer*in arbeiten. Wo genau die berufliche Reise weitergehen wird, weiß Kheda Edelbieva noch nicht, nur dass sie motiviert und voller Tatendrang ist. 

„Ich wünsche mir eine gute Zukunft und ein gutes Team“

Sorgen bereitet ihr, ob sie mit ihrem Kopftuch eine Chance auf dem Arbeitsmarkt bekommen wird. „Es ist für mich wichtig, dass ich mich nicht verändern muss und so bleiben kann, wie ich will.“  Doch sie ist fest entschlossen, sich in ihrem beruflichen Werdegang nicht unterkriegen zu lassen. „Ich bin ein freundlicher Mensch und möchte anderen helfen. Ich mache von Herzen alles gerne, was ich mache. Ich will, dass andere Menschen von mir Neues lernen und etwas Gutes bekommen können. Das will ich weitergeben“, blickt sie in die Zukunft. Besonders ein gutes Team und freundliche Kolleg*innen sind ihr für ihren zukünftigen Job ein Anliegen. 

Auf Augenhöhe kommunizieren und einander unterstützen - das ist Kheda Edelbieva wichtig. Die Unterstützung, die sie bei ABZ* AUSTRIA bekommen hat, ist für sie nicht selbstverständlich. Dankbarkeit schwingt in ihren Worten mit, wenn sie über ihre Erfahrung im ABZ*Startraum Wien für Frauen berichtet. Auf die Frage, was sie anderen Frauen in ihrer Situation raten würde, betont sie, wie wichtig es ist, sich vom fehlenden Mut, mit dem manche Frauen zu kämpfen haben, nicht decouragieren zu lassen. „Wenn jemand kommt und einen motiviert, dann hat man als Frau mehr Chancen.“