Blog | Sabah Sayed: „Niemals aufgeben, wir müssen immer optimistisch bleiben und weitermachen“

06.05.2024
Sabah Sayed

Sabah Sayed empfiehlt allen Freundinnen den ABZ*Startraum Wien für Frauen

In einer neuen Stadt beruflich neu Fuß zu fassen, ist nicht einfach. Dass es machbar ist, beweist Sabah Sayed, die schon in Syrien als Kindergarten-Assistentin tätig war und hart gearbeitet hat, damit sie dies nun auch in Wien tun kann.

Begonnen hat Sabah Sayeds berufliche Reise beim ABZ*Startraum Wien für Frauen. Berufs- und Laufbahnplanung, die Suche nach einer geeigneten Arbeitsstelle und Integration in Österreich. All das steht im Startraum am Programm. „Die Arbeit mit den Kindern macht mir Freude und ich habe viel Geduld. Wenn Kinder etwas machen, dann erwarten sie Liebe und keine Strenge - das finde ich toll. Wenn ich den Kindern Toleranz, Geduld, Spiele und gemeinsames Lachen ermöglichen kann, dann macht mir das Freude“, berichtet Sabah Sayed lächelnd über ihre Berufswahl. Kein Wunder, dass sie diesen Job auch in Wien ausüben will. Der Weg dorthin war kein einfacher. Zertifikate anerkennen lassen, Kostenvoranschläge einholen, Bewerbungsgespräche führen und die deutsche Sprache trainieren – all das musste sie nicht alleine tun, wie sie erzählt. „Meine Betreuerin hat mir so geholfen. Sie hat mir beigebracht, dass man niemals aufgeben soll – niemals. Schritt für Schritt. Wir können nur lernen, uns entwickeln, etwas anderes machen. Sie hat mir gesagt, dass es nicht nur eine Tür gibt, sondern, dass wir an viele Türen klopfen können“, erinnert sie sich an die gute Zusammenarbeit. „Jetzt bin ich sehr zufrieden und empfehle allen meinen Freundinnen den ABZ*Startraum“, so Sabah Sayed.

In der Praxis hat dies bedeutet, dass Sabah Sayed ein Arbeitstraining in einem städtischen Kindergarten und parallel dazu eine Ausbildung zur Kindergarten-Assistent*in gemacht hat. Eine intensive Zeit, wie sie sich erinnert. 400 Stunden Theorie und acht Wochen Praktikum haben sich gelohnt. Heute ist sie fix in einem städtischen Kindergarten angestellt, wie sie stolz berichtet. Besonders die Tatsache, dass sie das österreichische System besser kennengelernt hat, und die pädagogischen Einheiten haben ihr geholfen, da sie viel davon direkt in ihrer Arbeit umsetzen kann. Ihren beruflichen Alltag verbringt sie nun mit 24 Kindern. Im Park spielen, Fragen beantworten, Musik hören, turnen und die Kinder entdecken lassen, das steht bei ihr am Tagesprogramm. „Wie bei mir zuhause“, lacht die dreifache Mutter und schließt an: „Das Kind ist das Wichtigste, zuerst schauen wir, was das Kind braucht.“ 

„Wir haben 24 Stunden am Tag. Solange wir Energie haben, können wir etwas machen“

In der Stimme der Kindergarten-Assistentin merkt man, dass sie liebt, was sie tut. Trotzdem war es nicht einfach, dorthin zu kommen, wo sie heute steht. Eine intensive Zeit, auf die sie stolz zurückblickt. Langweilig wird ihr auch in Zukunft nicht werden, denn für ihre berufliche Laufbahn hat die engagierte Frau noch viele Pläne. „Ich möchte hier nicht stoppen, ich will immer weiter und weiter. Mein Leben soll nicht langweilig sein, ich will immer etwas Neues probieren“, erzählt sie bestimmt. In ihrem konkreten Fall bedeutet das, dass sie, sobald ihre Kinder groß genug sind, Weiterbildungen als Freizeitpädagogin für Schulen machen und die deutsche Sprache perfektionieren möchte. Anderen Frauen, die nach Österreich kommen und beruflich Fuß fassen wollen, legt sie ans Herz: „Niemals aufgeben, wir müssen immer optimistisch sein und weitermachen. Es gibt kein: ‚Das kann ich nicht machen’. Wir können alles machen, wenn wir den Willen haben und wenn wir es wollen.“