Blog | Einsatzkoordinatorin für Sicherheit bei den ÖBB: Feuer und Flamme für den Beruf

18.09.2023
Vanessa Ammann mit einem Kollegen

Einsatzkoordinatorin Vanessa Ammann mit einem Kollegen aus der Reinigung. © ÖBB/Knopp

Hätte jemand Vanessa Ammann vor drei Jahren gesagt, dass sie heute Einsatzkoordinatorin für Sicherheit im Raum „West Vorarlberg“ ist, hätte sie es vermutlich nicht geglaubt. Zu diesem Zeitpunkt war sie nämlich noch im Einzelhandel tätig. Nach acht Jahren entscheidet sie sich für einen Karrierewechsel zu den ÖBB. Heute ist die 27-Jährige für 25 Mitarbeiter*innen und die Sicherheit auf „ihren“ Bahnhöfen zuständig. Ein mutiger Schritt, den sie bis zum heutigen Zeitpunkt kein einziges Mal bereut hat.

Begonnen hat Vanessa Ammanns Reise bei den ÖBB im Dezember 2021 als Security, wo sie gemeinsam mit ihren Kolleg*innen dafür sorgt, dass die Hausordnung am Bahnhof eingehalten wird. Doch nach einem halben Jahr will sie mehr. „Ich habe mit meinem Chef gesprochen, was es für Aufstiegsmöglichkeiten gibt, und habe die Schulung zur Einsatzkoordinatorin gemacht“, erinnert sie sich. Seit einem Jahr geht sie in dieser Rolle nun auf. Nicht nur ihr Titel hat sich geändert, sondern auch ihr Aufgabenbereich. Seitdem sie Einsatzkoordinatorin ist, ist sie nicht mehr so viel am Bahnhof unterwegs wie früher, erzählt Vanessa Ammann. Ihre Arbeitstage gestalten sich trotzdem facettenreich: Von Terminen mit Behörden, sozialen Einrichtungen, der Polizei bis zum Erstellen von Tourplänen oder der Einschulung von neuen Mitarbeiter*innen – besonders die Abwechslung bereitet ihr Freude. „Ich mag eigentlich alles – es gibt nichts, was mir gar keinen Spaß macht“, erzählt sie strahlend und setzt nach „Ich freue mich aber besonders, wenn etwas Neues kommt und ich beispielsweise neue Mitarbeiter*innen einschulen kann.“ 

„Ich habe es zu keiner Minute bereut!“

Ihr Tätigkeitsbereich bringt nicht nur Abwechslung, sondern auch viel Verantwortung mit sich. Darauf wurde sie in Schulungen in Wien vorbereitet, besonders in Ausnahmesituationen ist sie gefragt. Sollte beispielsweise ein nicht zuordenbarer Gegenstand entdeckt werden, ist es Vanessa Ammanns Aufgabe, einen ruhigen Kopf zu bewahren und Verantwortung zu übernehmen. Eine Herausforderung, die sie gerne annimmt, wie sie bestimmt sagt. „Ich habe gerne die Verantwortung für andere, bin gerne für sie da und freue mich, sie zu leiten, wenn sie nicht weiterwissen.“ Sie ist trotzdem dankbar, dass es noch nie zu einer Extremsituation gekommen ist. 

„Ich bin in Vorarlberg die einzige Frau“

Vor ihrem Start hatte sie Bedenken, ob sie als junge Frau in ihrem Bereich ernst genommen wird. Eine unbegründete Sorge, wie sie rückblickend weiß. „Ich bin super aufgenommen worden“, freut sie sich auch heute noch. Für andere Frauen, die überlegen, ihren beruflichen Fokus zu verlegen, hat sie einen klaren Rat: „Einfach machen. Zurück kann man immer – wenn du es nicht probierst, wirst du dir ewig den Kopf zerbrechen, was gewesen wäre, wenn du es getan hättest.“ Sie selbst ist das beste Beispiel dafür, dass sich viele Wege öffnen, wenn man auf sein Können vertraut. War sie am Anfang bei manchen Aufgaben noch unsicher, hat das „einfach machen“ ihr Selbstbewusstsein gestärkt. „Dann habe ich gesehen, es liegt mir, und bin mehr und mehr darin aufgegangen. Seitdem bin ich Feuer und Flamme.“ Und das merkt man bei jedem Satz, den Vanessa Ammann über ihren Job sagt. Kein Wunder also, dass sie bereits die nächste Weiterbildung absolviert.